Konzept Sommerwerft Limited Edition

‚Nicht von irdischer Kost gedeihen einzig die Wesen‘

Die Sehnsucht nach erlebbarer Kultur ist in Zeiten der Covid-Pandemie spürbarer geworden. Die Auseinandersetzung durch darstellende Kunst, das authentische Erleben künstlerischer Momente, die verbindende Sprache durch Theater und Performance im öffentlichen Raum, sie fehlen seit vielen Monaten.

Wir arbeiten an Konzepten, wie Kultur im öffentlichen Raum auch unter Hygienemaßnahmen stattfinden kann. Dabei spielen Besucherzahlen, Liveübertragungen und mobile Versionen eine neue und zentrale Rolle in dem Konzept. Dies könnte einen Hauch von Sommerwerft-Atmosphäre auch in Stadtteile bringen.

Corona-Variante?

Ohne Corona wäre dieses überregional bekannte, jährlich stattfindende und größte Projekt des Vereins jetzt schon in der heißen Phase der Vorbereitungen. Mit Corona arbeiten Künstler und Veranstaltungsexperten an der Frage, wie kulturelle Freiräume praktisch gestaltet werden können. „Auch in der aktuellen Situation möchten wir öffentliche Orte kultureller und demokratischer Auseinandersetzung nicht aufgeben, sondern entsprechend flexibel und verantwortungsvoll darin agieren können. Wir möchten darstellende Kunst und vielfältige Kultur auch während der Covid-19-Pandemie möglich machen“, so Bernhard Bub, künstlerischer Leiter der Sommerwerft.

Eine limitierte Auflage der Sommerwerft könnte protagon e.V. sich vorstellen umzusetzen – im Freien ohne Zelte, wesentlich reduziert und zusätzlich vernetzt, beispielsweise mit der jüngsten städtisch unterstützten Kultur-Streamingplattform.

Der Fahrplan für neue Formate

Eine Lösung für Theaterkultur in der Pandemiezeit wird zusammen mit der in Frankfurt ansässigen AES Veranstaltungskonzept GmbH erarbeitet. „Wir stehen in engem Austausch mit den entsprechenden Ämtern, um einen geschützten Ablauf dieser veränderten Situation im Sommer auf dem Gelände der Weseler Werft zu gewährleisten“, so Benjamin Coppik, Geschäftsführer der AES Konzept, die neben Sicherheitskonzepten für Großveranstaltungen auch individuelle Infektionsschutz- bzw. Hygienekonzepte erstellt.

Sommerwerft mobil – Theater in die öffentlichen Räume

Außerdem hat der Verein mit „Sommerwerft mobil“ eine weitere Option entwickelt. Als antagonistischer Teil eines protagonistischen Grundgedanken könnten Künstler auch mit Theaterszenen ihrer Stücke oder mit sitespezfischen Performances in Stadtteile ziehen. Sie würden damit die Kultur des Theaters im öffentlichen Raum zu den Menschen bringen.

Für das auf dem Kulturgelände des Vereins lebende Künstlerkollektiv antagon TheaterAKtion, das die Sommerwerft maßgeblich mit umsetzt, sind die Straßen und Plätze wichtige Orte. Sie können dort, wo niemand mit Theater rechnet, in den Stadtteilen und Wohnsiedlungen unserer Stadt, Botschafter für Gemeinschaft sein, Hoffnung und Erinnerung multikultureller Teilhabe durch darstellende Kunst stärken.

Diese Einstellung war ein Gründungsgedanke des Vereins 1999. Drei Jahre später fand die erste Sommerwerft statt. „Dieses Jahr zählen wir die 19. Sommerwerft, und wir nehmen auch jetzt wieder eine mutige Idee für ein kulturelles Angebot auf, das digital und analog erlebbar sein kann“, erklärt Bernd Abraham, Gründungsvorstand bei protagon e.V.

Spenden

In welcher Größenordnung sich die Kosten der Maßnahmen aus den Auflagen zur Durchführung einer Veranstaltung ergeben könnten, ist zurzeit noch offen. Durch die Covid-19-Krise fehlen auch protagon e.V. Finanzen, um die künstlerische Arbeit angemessen zu fördern. Spenden sind nötig, ein Formular auf der Vereinsseite hinterlegt.
Es bleibt wenig Zeit in einem Wettlauf mit den Bedingungen, den schmalen Freiräumen, den Lösungen für Hygienemaßnahmen und einem künstlerischen Programm. Das Team der Sommerwerft wird weiter daran arbeiten.

Livestream antagon Frame Games

Eine Kostprobe gibt das im Frankfurter Osten gemeinsam lebende und arbeitende Theaterensemble antagon TheaterAKTion am Freitag, den 5. Juni, um 21.30 Uhr über den Livestream zur Generalprobe des Stückes „Frame Games“, in dem es darum geht, aus den Rahmen zu fallen, die uns umgeben.
https://www.facebook.com/antagon.theater/

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